Paradoxien des Selbst
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Ausgehend von der Erfindung des bürgerlichen Subjekts im 18. und 19. Jahrhundert wird die Frage nach einem qua Anerkennung konstituierten Selbstbewusstsein im Lichte gegenwärtiger Subjekt- und Selbstbewussteinstheorien gestellt. Was ist von dem vielbeschworenen individualisierten Selbst heute noch geblieben? Wird dieser Begriff des Subjekts, mit dem wir immerhin täglich verhandeln, noch seinen ursprünglichen Ansprüchen gerecht? Oder muss man vielmehr von einer Selbstausbeutung des mittlerweile „erschöpften“ Selbst in einem neoliberalen Bezugssystem sprechen? Dazu wird der Anerkennungsbegriff, wie er zunächst von Fichte und dann von Hegel in verschiedenen Kontexten ein- und ausgesetzt wurde, in seiner Reichweite untersucht und als Grundlage einer praktischen Philosophie des Selbstbewusstseins identifiziert. Inwiefern ein Subjekt in der postmodernen Reflexion als paradox konstituiertes Selbst überhaupt noch vorgefunden werden kann, wird anhand von Axel Honneths Wiederbelebung des Anerkennungsbegriffs und Gilles Deleuze „Logik des Sinns“ exemplarisch vorgeführt.