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Die Anmeldungen zum Unterricht in deutscher und slowenischer Sprache an zweisprachigen Volksschulen in Kärnten sind in den letzten Jahren stetig gestiegen: knapp 45% der Schüler/innen des Minderheitenschulgebietes lernen in der Volksschule Slowenisch. Gleichzeitig sind auch die Anforderungen an die zweisprachigen Lehrer/innen gestiegen: Neben der Tatsache, dass kaum noch Kinder mit guten Kenntnissen des Slowenischen den Unterricht besuchen und in der sprachlichen Zusammensetzung der Klassen große Heterogenität gilt, sollen auch Kinder anderer Erstsprachen als Deutsch oder Slowenisch gefördert werden. Durch die systemische Vorgabe, nämlich das gemeinsame Unterrichten angemeldeter und nicht-angemeldeter Kinder, steht das Sprachverwenden in Abhängigkeit zum Teamteaching und kann nicht spontan eingesetzt werden. Schulleiter/innen geben die sprachliche Richtung vor und tendieren oft zu einer Bevorzugung der Mehrheitssprache. Eltern fordern Mehrsprachigkeit, von Slowenisch dann aber doch nicht 'zu viel'; es gilt die Prämisse 'Deutsch zuerst'. Nicht zuletzt müssen die umfangreichen Vorgaben des Lehrplans erfüllt werden. Unter dem großen Druck, dem die Lehrer/innen ausgesetzt sind, leidet das schwächste Glied: die slowenische Sprache. In der vorliegenden Studie werfen Lehrer/innen und Eltern einen kritischen Blick auf den zweisprachigen Unterricht, gehen den (marginalen) Sprachkenntnissen nach vierjährigem zweisprachigen Unterricht auf den Grund, reflektieren die eigenen Rollen in diesem Prozess und bringen Verbesserungsvorschläge für den zweisprachigen Unterricht.