Wiederaufbau der Warschauer Altstadt nach dem Zweiten Weltkrieg
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Der Wiederaufbau des von den Nationalsozialisten völlig zerstörten Warschau liegt inzwischen über 60 Jahre zurück. Warschau ist wie Phönix aus der Asche auferstanden und gibt Zeugnis über eine sehr schwierige politische Epoche. Der Wiederaufbau ist unter der Herrschaft kommunistischer Machthaber erfolgt: Die wieder aufgebaute Altstadt ist daher einerseits als sozialistische Arbeitersiedlung angelegt, andererseits ist ein historischer Aufbau vorgenommen worden. Der Wiederaufbau von Warschau wird im Hinblick auf die erfolgte Abweichung von der Theorie der Denkmalpflege in der Wissenschaft stark kritisiert; es wird daher dem Wiederaufbau im Ergebnis jede denkmalpflegerische Qualität abgesprochen. Die für die Warschauer Altstadt verwendeten Label wie „Phönix aus der Asche“, „denkmalpflegerische Fälschung“, „Attrapolis“, „verwirklichte Vision“, „der große Bluff“, „gebaute Geschichtsfiktion“ und auch andere negative Wertungen verstärken die Neugier, dieses Projekt vertieft zu erforschen und gerade auch auf seine denkmalpflegerische Qualität zu überprüfen. Die vorliegende Dissertation setzt sich insbesondere mit dieser Kritik auseinander und kommt zu dem Ergebnis, dass der Wiederaufbau von Warschau im Spannungsfeld von denkmalpflegerischen Prinzipien, politischer Indienstnahme und gesellschaftlichen Erwartungen stattgefunden hat. Es wird die großartige Arbeit der beteiligten Denkmalpfleger gewürdigt und heraus gearbeitet, dass Polen seinen ganz eigenen Weg gefunden hat, der unter den seinerzeit schwierigen politischen Rahmenbedingungen kaum anders gegangen werden konnte.