Kapitalstruktur und Rentabilität
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Bereits 1958 legten Modigliani und Miller den Grundstein für die wissenschaftliche Forschung hinsichtlich der Auswirkungen der Kapitalstruktur von Unternehmen. Auf Grundlage ihrer in Wissenschaft und Praxis kontrovers diskutierten Thesen, wurde eine Vielzahl an Modellen entwickelt, welche allesamt dazu dienen sollten, ein besseres Verständnis der Unterschiede in den beobachteten Kapitalstrukturen verschiedener Unternehmen zu gewinnen. Doch auch nach über 50 Jahren Forschung auf diesem Gebiet ist es bislang nicht gelungen, eine universell gültige Theorie zur Wahl der Kapitalstruktur zu entwickeln. So ist trotz vielfältiger Literatur und zahlreicher empirischer Untersuchungen in den vergangenen Jahrzehnten immer noch wenig darüber bekannt, nach welchen Motiven sich Unternehmen entscheiden, Fremdkapital aufzunehmen oder ihre Finanzierung über die Thesaurierung von Gewinnen zu stemmen. Nach einem einleitenden theoretischen Teil, in welchem die gängigsten Kapitalstrukturtheorien dargestellt werden, untersucht der Autor in diesem Band, in wieweit ein Zusammenhang zwischen der Kapitalstruktur und der Rentabilität bei den größten deutschen börsennotierten Unternehmen im Beobachtungszeitraum von 2005 bis 2012 zu verzeichnen ist. Im Rahmen dieser empirischen Untersuchung werden verschiedene Kapitalstruktur- und Rentabilitätskennzahlen der im HDAX notierten Unternehmen, welche nicht dem Finanzsektor zuzuordnen sind, einer Korrelationsanalyse unterzogen. Zur Erhöhung des Erklärungsgehaltes nimmt der Autor eine Unterteilung der betrachteten Unternehmen in Subindizes (DAX, MDAX, TecDAX) und Branchen vor. Im Betrachtungszeitraum kann dabei ein grundsätzlich negativer Zusammenhang zwischen der Verschuldung sowie der Rentabilität aufgezeigt werden. Die Stärke dieses Zusammenhangs divergiert wiederum stark von der betrachteten Branche und des Subindexes. Während Verschuldung und Rentabilität im MDAX sowie der Automobil- und Consumer-Branche einen stark negativen Zusammenhang aufweisen, bedingen sich die Kennzahlen bei den Technologiewerten des TecDAX sowie den Health-Care-Werten kaum. Den Abschluss der empirischen Untersuchung bildet eine Regressionsanalyse, in deren Rahmen die Rentabilität anhand der Parameter Kapitalstruktur, Unternehmensgröße sowie Unternehmenswachstum geschätzt wird. Die Ergebnisse der Untersuchung werden in der Folge sowohl mit Erkenntnissen früherer empirischer Studien als auch mit den Handlungsempfehlungen der gängigsten Kapitalstrukturtheorien abgeglichen.