Integration: Master oder Mercedes?
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Sind Migranten in Deutschland integrationsunwillig? Sind sie aufgrund ihrer Kultur bildungsfern? Bilden sie mutwillig Parallelgesellschaften? Sind, kurz gesagt, Ausländer in Deutschland ein Problem, einfach weil sie Ausländer sind? Viel zu selten taucht in dieser Diskussion die Perspektive derer auf, um die es geht. So kommt es, dass eine sehr einfache, fast kindliche Wahrheit weitgehend übersehen wird: „Ausländer“ zu sein, ist ein Stigma, das Menschen belastet. Wie gehen Migranten in Deutschland mit diesem Stigma um? Wollen sie sich integrieren? Was tun sie dafür, und wie bewerten sie den Erfolg ihrer Bemühungen? Da sich die öffentliche Aufmerksamkeit in der Integrationsdebatte auf das Bildungssystem richtet, wird in der vorliegenden Arbeit anhand verfügbarer Statistiken aber auch durch Interviews mit Migranten untersucht, ob Migranten in Deutschland im Bildungserfolg ein Mittel sehen, sich in die Gesellschaft zu integrieren. Um das Ergebnis vorwegzunehmen: Zahlreiche Interviewpartner tun dies nicht. Das dominierende System dieser Zeit ist die Wirtschaft. So kann es nicht überraschen, dass die meisten Migranten eher auf ein Vorankommen in diesem Bereich setzen, um in Deutschland akzeptiert zu werden. Ist also wirtschaftlicher Erfolg eine Alternativstrategie zur Integration, und was sagt das über die Gestaltungsmacht des Bildungssystems aus?