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Schreiben als soziale Praxis

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Alphabetisierung wird häufig mit dem Erlernen technischer Fähigkeiten assoziiert. Das ideelle Ziel der Alphabetisierungskurse ist jedoch die Vermittlung von schriftsprachlicher Handlungskompetenz und das Erreichen von Autonomie und Selbstbestimmung im gesellschaftlichen Leben. Diesbezüglich erscheint es wichtig, dass das Unterrichtsgeschehen zukünftig mehr Berührungspunkte mit dem Alltag der Migrant/innen aufweist, als es in der Praxis bisher der Fall ist. Mit dieser Monografie liegt erstmalig eine grundlegende Studie zu Schreibhandlungen außerhalb des formellen Lernkontextes vor, die alltägliche literale Praktiken von russischsprachigen Zweitschriftlernenden dokumentiert. Die ausführliche Beschreibung des ethnographischen Datenkorpus, die genaue Rekonstruktion der Teilhandlungen des Schreibens sowie eine Betrachtung der jeweiligen Entwicklungsverläufe über den gesamten Zeitraum eines Integrationskurses mit Alphabetisierung liefern erste Erkenntnisse zur funktionalen Nutzung der Schriftsprache durch Zweitschriftlernende außerhalb des formellen Lernkontextes und können somit zur Verbesserung von Bildungsangeboten für diese Zielgruppe beitragen.

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2015

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