Ursache, Diagnostik und Therapie des Gallensteinleidens bei Kindern
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Gallensteine bei Kindern sind ein immer häufiger anzutreffendes Krankheitsbild. Diese bekannte internistische Erkrankung folgt bei Kindern nicht einer festen Kausalkette wie bei den Erwachsenen. Neben vielen prädisponierenden Faktoren wie Adipositas, positiver Familienanamnese, hämolytischen Erkrankungen und Stoffwechselerkrankungen oder Tumorleiden ist auch bei Kindern die idiopathische Form weit verbreitet. Die Kinder zeigten häufiger symptomatische Gallensteine, wobei sich die Symptome vor allem bei kleineren Kindern nicht in Form von Koliken äußern, sondern unspezifisch sind und dadurch die Diagnostik erschwert ist. Allerdings kann hier auch eine zufällige Korrelation asymptomatischer Gallensteine mit einer anderen Erkrankung vorgelegen haben. Auch bei der Geschlechterverteilung waren Unterschiede zu den Erwachsenen nachweisbar, da sich hier eine leichte Knabenwendigkeit abzeichnete. Fast alle Gallensteinbefunde wurden an unserer Klinik mittels Sonographieuntersuchung diagnostiziert, womit diese auch bei den Kindern den Goldstandard der diagnostischen Verfahren darstellt. Lediglich in der weiteren Diagnostik kamen weitere radiologische Verfahren wie die Abdomenübersichtsaufnahme, MRCP oder Funktionssonographie zum Tragen. Was die Komplikationen und Begleitreaktionen bei den Kindern mit Gallensteinen betrifft, konnte herausgefunden werden, dass diese möglicherweise mit der Anzahl der Gallensteine korreliert und es sich dabei vor allem um die Choledocholithiasis handelt. Insgesamt wurde die Mehrzahl der Kinder zunächst konservativ behandelt. Hierbei kam sowohl das abwartende Procedere mit regelmäßigen sonografischen Kontrollen, als auch die Behandlung des Steinleidens mit Ursodesoxycholsäure zum Tragen. Ersteres wurde vor allem bei den asymptomatischen Kindern durchgeführt und diese entwickelten so gut wie nie Komplikationen. Zudem konnte sowohl in unserer Studie als auch in der Literatur gerade bei den Säuglingen eine spontane Auflösung der Steine beobachtet werden. Im Vergleich zu den Erwachsenen ist die Behandlung mit Ursodesoxycholsäure bei den kleinen Patienten wesentlich vielversprechender und kann neben einer Heilung vor allem auch zur Symptomfreiheit beitragen. Beim operativen Ansatz stellt die laparoskopische Cholezystektomie auch bei den Kindern das Verfahren der Wahl dar, sollten aber durch geschulte Operateure durchgeführt werden, da sonst das Risiko für Komplikationen steigt.