Die geheimen Pläne der Jesuiten der Neuzeit
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Das Buch Giobertis über den Jesuitismus der Neuzeit ist in diesem Augenblicke doppelt merkwürdig und wichtig. Das Dunkel, in welches der freiheits- und menschenfeindliche Orden seine unheilvollen Bestrebungen hüllte, ist zwar gelichtet, und über die Nichtswürdigkeit seiner Absichten herrscht im Allgemeinen kein Zweifel mehr. Aber seine unheilvolle Thätigkeit in der Neuzeit war dem Blicke verborgen; man glaubte ihn noch beschäftigt, seine verlorenen Stelleungen wieder zu erobern, einzelne feste Plätze anzulegen, von denen aus er Ausfälle gegen die wachsende Bildung des Jahrhunderts und die in ihren äußern Erscheinungen höchst kümmerliche, aber innerlich erstarkende Volksfreiheit zu machen beabsichtigte. Man ahnte nicht, daß der Feldzugsplan, gegründet auf früher gemachte Erfahrungen und bewährte Vortheile der schleichenden Kriegskunst, nicht nur bereits fertig, sondern daß sogar der Boden weit und breit unterhöhlt sei, auf welchem die Gegner des Ordens noch sorglos wanderten. Wenn Einzelne auf die geschichtlichen Erscheinungen hinweisen und aus ihnen das Bündnis zwischen den Jesuitismus und der nach völliger Wiederherstellung lüsternen Alleinherrschaft (Despotie) nachweisen wollten, so schalt die irregeleitete Menge dies Gespensterfurcht: verblendet von den Söldlingen des Ordens, die den Auftrag hatten, die „Jesuitenriecherei“ zu verspotten und lächerlich zu machen, sah man in dem Bestreben, die einzeln zu Tage tretenden Fäden des abgeschlossenen und in voller Wirksamkeit bestehenden Bündnisses zu verfolgen und zu verbinden, eine Uebertreibung und hielt die Besorgnis für eitel, die eine schwarze Zukunft der Welt verkündete, wenn sie nicht ununterbrochen mit wachsamem Auge ihren gefährlichsten Feind verfolgte. Gioberti hat die Leichtgläubigen und Sorglosen enttäusch; sie werden, sie müssen es erkennen, daß man mit vereinter Kraft auf die Errungenschaft unseres Jahrhunderts losrückte, um die Knospe einer neunen Zeit zu vernichten...