Diagnosebasierte Adaptionen von Mathematikunterricht
Autoren
Mehr zum Buch
Innerhalb einer Klasse herrscht zumeist große Heterogenität. Unter anderem deshalb haben Diagnose und adaptiver Unterricht in den letzten Jahren enorm an Bedeutung gewonnen. Zudem ist längst bekannt, dass das Anknüpfen an einzelne Lernstände die Initiierung von wirkungsvollen Lehr- und Lernprozessen ermöglicht. Die vorliegende empirisch-qualitative Studie geht daher unter anderem den Fragen nach, welche Konsequenzen angehende Lehrpersonen aus den fachbezogenen Vorkenntnissen ihrer Lernenden für eine bereits von ihnen geplante Unterrichtsstunde ziehen und inwiefern sie dabei die Heterogenität innerhalb der eigenen Lerngruppe berücksichtigen. Dazu planten fünfzehn Studierende des Master of Education während ihres Fachpraktikums eine Mathematikstunde, bevor sie dann einige Diagnoseaufgaben erstellten, um die Lernausgangslage ihrer Lernenden zu bestimmen. Daraufhin überarbeiteten sie gegebenenfalls ihre Planung und führten den Unterricht schließlich durch. Mithilfe diverser qualitativer Analysemethoden konnten zum einen verschiedene Typen herausgearbeitet werden, die das zugrundeliegende Datenmaterial beschreiben. Zum anderen gelang eine empirische Modellierung der beobachteten Anpassungsprozesse der angehenden Lehrpersonen. Diese Erkenntnisse führen unter anderem zu der Konklusion, dass in der universitären Lehrerausbildung der Fokus zunächst auf die einzelnen Schritte eines solchen Anpassungsprozesses gelegt werden sollte, bevor seine Gesamtheit in den Blick genommen wird.