Lieder, Lärmen, "L’homme armé"
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Seit dem 14. Jahrhundert setzte sich das Söldnerwesen in Europa durch und löste das feudale Rittertum des Mittelalters ab. „Kriegsunternehmer“ mit ihren marodierenden Söldnern bestimmten zunehmend das Kriegsgeschehen. Erstmals wird in der vorliegenden Arbeit das Verhältnis von Musik und Krieg im ausgehenden Mittelalter und in früher Neuzeit aus musikwissenschaftlichem Blickwinkel eingehend untersucht. Dabei setzt die Autorin für die Zeit von 1460 bis 1600 auf drei Ebenen an: 1. Krieg als Zweck. Musiker und Musik in Kriegsdiensten (Themenfelder u. a.: Musiker in Kriegsdiensten – Musikalische Befehlssysteme – Trompeter und Heerpauker – Pfeifer und Trommler als Musiksöldner). 2. Krieg im Lied. Melodien als Element der Publizistik (Themenfelder u. a.: Melodien und ihr Bedeutungswandel im 16. Jahrhundert – Kriegserzählungen – Spottlieder und Feindbilder – Kriegsaufrufe – Politik im mehrstimmigen Gesellschaftslied – Liedersammlungen des frühneuzeitlichen Bürgertums). 3. Krieg zwischen musikalischem Spiel und christlicher Mythifizierung (Themenfelder u. a.: Krieg als musikalisches Spiel – Siegesfeier – Herrscherlob: Die politische Vokalbataille – Mythifizierung: Der bewaffnete Mann in Lied und Messe). Am Beispiel des Ausnahmezustands „Krieg“ werden die Beziehungen zwischen Alltag, musikalischem Handeln und kompositorischem Material herausgearbeitet. Die Arbeit wurde am Fachbereich Kulturwissenschaften der Universität Hamburg als Dissertation angenommen.