Aus dem Leben von Clara und Emanuel von Bodman
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Im hohen Alter sinnierte Clara von Bodman kurz, ob sie sich nicht viel zu sehr ihrem „Manuel“, dem Dichter und Dramatiker Emanuel von Bodman, verschrieben habe. Dabei erlebte sie sich selbst als überaus glücklich. Tatsächlich hat Clara von Bodman ihr eigenes Leben ganz ihrem Mann und seinem Werk gewidmet – bis weit über seinen Tod hinaus. Mit Engagement und Willensstärke brachte sie die Schriften Emanuel von Bodmans in einer großen Werkausgabe heraus. Doch war Clara von Bodman auch selbst literarisch tätig, lebte in und mit der Sprache und hinterließ zahlreiche eigene Texte. Davon gibt die vorliegende Auswahl ein eindrückliches Zeugnis. Enthalten sind u. a. Auszüge aus einem Typoskript, in dem Clara wesentliche Lebensstationen des Dichters schildert und persönliche wie geschichtliche Bezüge verarbeitet. Weiter probierte sie sich an Kurzgeschichten und kleinen Erzählungen, oftmals Episoden aus ihrem Leben mit Emanuel. Schließlich ist Clara von Bodman als Briefeschreiberin zu entdecken: Sie pflegte beispielsweise Briefkontakt mit Max Altorfer, dem Direktor des Schweizerischen Bundesamtes für Kulturpflege, oder dem israelischen Lyriker Elazar Benyoëtz. Eine vielgestaltige Werkauswahl, die ein authentisches Bild einer beeindruckenden Frau zeichnet.