Eva Beresin
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Das Tagebuch der Mutter von Eva Beresin – Sári Erdélyi – aus der Zeit nach der Befreiung aus dem Konzentrationslager Auschwitz, wird zum Gravitationszentrum einer künstlerisch gestalteten Auseinandersetzung. „Dieses kleine rostbraune Heft mit der verblassten Handschrift meiner Mutter wurde in der Familie aufbewahrt, seit ich denken kann. […] Der unwiderstehliche Wunsch, dieses Heft lesbar zu machen, kam erst nach ihrem Tod im Jahr 2007. Irgendwann im Winter 2012 kippte ich hinein (…). Das Berühren ihrer Schrift, meine Bewegungen beim Nachziehen ihrer verblichenen beinahe schon in der Papiermaserung verschwundenen Schriftzüge wurde wichtiger als die Re-Konstruktion des Inhalts. […] Schließlich entdeckte ich Fotos, die 1943 entstanden waren und ihre noch heile Welt vor der Deportation nach Auschwitz zeigen. (…) Ich habe diese Schwarz-Weiß-Fotos in Malereien um- und in Farben übersetzt, die in meiner Vorstellung waren.“ (Eva Beresin) Beresins Malereien zeigen Porträts und Szenen aus der noch unbeschwerten Zeit der Mutter vor dem Einmarsch 1944 und der Deportation nach Ausschwitz. Die Tagebucheintragungen beginnen dagegen erst mit Ende des Krieges. Das Cover bildet einen Musterentwurf ab, den die Mutter während des Studiums in Budapest entworfen hat. Die Arbeiten von Beresin offenbaren, wie real und wirkungsmächtig Fantasie, Wahrnehmung und Nachahmung auf das Unnennbare zu antworten vermögen.