Des Königs feuchte Jungfer Tod
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Der bayerische Löwe – zu einem dickköpfigen schwarzen Kater zusammengeschrumpft. In schwermütige Träumereien versunken erblickt ihn der König im Spiegel, kann seinen Anblick aber nicht ertragen. Indessen hindert ihn sein Ebenbild daran, hinter den Spiegel zu treten und dem verhassten Tier den Garaus zu machen. Also steigt der König durch den Wasserspiegel des Sees, in dessen Tiefen er zwar nicht dem Kater, dafür aber einem lieblichen Nixenmädchen begegnet. In heftiger Liebe entflammt bittet er sie um einen Kuss – doch die Nixe, die um die todbringende Wirkung eines solchen Kusses weiß, fordert den Märchenkönig auf, zunächst nicht weniger als dreimal drei seiner allerschönsten Märchen darzubieten. Ludwig II., König von Bayern, wenn auch nicht namentlich erwähnt, ist omnipräsent in diesem erotischen Fiebertraum. Jeder Abschnitt der Rahmen- und Binnenhandlung, jedes Märchen, jede Ballade und jedes Gedicht handelt von ihm, teils vorder-, teils hintergründig, in den meisten Fällen aber abgründig, schwarzromantisch und surreal. Die „Bayerische Tausendundeine Nacht“ stellt somit nicht weniger als die bisher umfangreichste literarische Hommage an König Ludwig II. dar.