Die Akte W. L.
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Das vorliegende Werk ist die wahre Geschichte des jungen Thüringers Wilfried Linz (*1945), der schon als Schüler in den frühen 1960er-Jahren die Verlogenheit des DDR-Systems erkennt. Sein Versuch, 1967 über Ungarn in den Westen zu entkommen, misslingt. Es folgen Verhöre in der Stasizentrale in Gera, die Verurteilung zu 24 Monaten Haft und schließlich die Überstellung in das berüchtigte „Lager X“ in Berlin-Hohenschönhausen. Dort unternimmt die Staatssicherheit alles, um den Republikflüchtling, der als politischer Häftling gilt, systematisch zu zermürben. Doch Wilfried Linz bleibt auch in Gefangenschaft standhaft, und so kommt er in den Genuss einer Gefangenen-Freikaufsaktion der Bundesrepublik, die ihm 1969 die Freiheit und die Übersiedelung in den Westen beschert. Fast ein halbes Jahrhundert vergeht, bis sich der gestandene Tierarzt Dr. Wilfried Linz im Jahr 2015 psychisch in der Lage sieht, Einsicht in seine Stasi-Akte zu verlangen. 2016 wird seinem Antrag stattgegeben, und er wird aufgefordert, nach Erfurt zu kommen, wo er die Unterlagen studieren kann. Der Autor begibt sich also erneut in seine thüringische Heimat. Als er dort den dicken Packen öffnet, der ihm in der Außenstelle der Stasi-Unterlagenbehörde überreicht wird, beginnt für ihn eine aufregende Reise in die eigene Vergangenheit. Sie konfrontiert ihn nicht nur mit der erschütternden Dokumentation staatlicher Grausamkeit, sondern fördert auch unzählige vergessen geglaubte Erinnerungen zutage.