"Man war bestätigt und man konnte was!"

Die Autorin zeigt anhand biographischer Schilderungen ehemaliger BDM-Führerinnen auf, daß diese Frauen noch immer ehedem internalisierte Werte wie Gemeinschaft und Kameradschaft favorisieren. Daraus erwuchs diesen Frauen nicht nur ein Großteil ihres Selbstwertgefühls, noch heute pflegen sie die alten Kontakte und erleben die Gemeinschaft von damals als bruchloses Kontinuum. Etliche konnten ihre alten Organisations-, Führungs- und Gemeinschaftserfahrungen nutzen, um neue Führungspositionen einzunehmen. Als junge Führerinnen nahmen diese Frauen den politisch ideologischen Gehalt der nationalsozialistischen Erziehungsansprüche vermutlich nicht wahr. Das ist ein Grund, weswegen heute keine von ihnen Schuld empfindet, weil sie damals mithalf, die Jugend im Geiste des Nationalsozialismus zu erziehen. Vielmehr erscheint das ehemalige BDM-Engagement in der Rückschau frei von Verflechtungen mit dem Nationalsozialismus und seiner Erziehungspolitik.