Die Fragmentierung der Kriminalitätskontrolle
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Private Akteure - Bürgerpatrouillen, kommerzielle Sicherheitsfirmen oder betriebsinterne Sicherheitsabteilungen - treten mehr und mehr als zusätzliche Sicherheits-Akteure im öffentlichen Raum auf, neben der Polizei, und erheben Anspruch, für Sicherheit und Ordnung und bei der Bekämpfung von Kriminalität mit Verantwortung zu tragen. In ihrer Untersuchung zeigt Nadja Capus, dass dieser Vorgang weniger auf eine Privatisierung als auf eine Fragmentierung der Kriminalitätskontrolle hinausläuft und sich letztlich nur aus Veränderungen der Gesellschaft, des Staates, des Straf- und Polizeirechts erklären lässt. Capus untersucht auch, wie sich der Wandel auf die Rolle des Bürgers und der Polizei auswirkt. Dabei wird deutlich, dass er Ausdruck des vorherrschenden Versicherungsdenkens ist, welches das Verhältnis zwischen Zivilgesellschaft und Staat massgeblich prägt, und wie zugleich die Verantwortlichkeiten neu verteilt werden. Auf knappem Raum gelingt der Autorin eine engagierte und kritische Rekonstruktion des ganzes Wandlungsprozesses, der ohne Zweifel zu den bedeutendsten neueren Entwicklungen der Kriminalitätskontrolle zählt, bisher aber nur in Einzelalspekten thematisiert worden ist.