Die Gemeinwirtschaft in der Anfangszeit der Weimarer Republik
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Die Weimarer Republik war in ihren Anfängen von der politischen Umbruchzeit und der durch den Krieg und die militärische Niederlage entstandenen wirtschaftlichen Notsituation geprägt. Vor diesem Hintergrund entwickelten sich auf dem hart umkämpften Gebiet der Wirtschaftspolitik zwei selbständige Konzepte der Gemeinwirtschaft, die antraten, sich im Spannungsfeld von Marxismus und Liberalismus zu behaupten. Während die Sozialisierungskommission, als Kommission der Gelehrten gegründet, die Vergesellschaftung der Produktionsmittel präferrierte, wurde im Reichswirtschaftsamt unter August Müller und später im Reichswirtschaftsministerium unter Rudolf Wissell ein Konzept vertreten, welches auf die vorhandenen rechtlichen Organisationen der Kriegswirtschaft zurückgriff, die Kartellierung der Wirtschaft als Vorbild ansah und die Privatwirtschaft, selbstverwaltet unter der Oberaufsicht des Reiches, grundsätzlich unangetastet lassen wollte. Der Autor stellt die Konzepte in ihrem wirtschaftlichen, sozialen, politischen und historischen Kontext dar und untersucht ihre jeweiligen Einflüsse auf das Recht, insbesondere auf die seinerzeitigen Sozialisierungsgesetze. Schließlich zeigt er die Gründe für das Scheitern der Ideen auf.