Physiklernen zu Licht, Schatten und Sehen
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Ausgangspunkt eines großen Teils der physikdidaktischen Lehr-Lernforschung der 1980er und 90er Jahre war, dass Schülerinnen und Schüler aller Altersstufen nicht etwa unwissend, sondern mit inhaltlichen Vorverständnissen zu physikalischen Themen in den Unterricht kommen. Vorstellungen und Präkonzepte, die sich als ausgesprochen resistent gegen Unterrichtsbemühungen erweisen, lassen sich heute zu vielen Inhaltsbereichen der Physik in der Forschungsliteratur nachlesen. Aber handelt es sich dabei wirklich um Vorstellungen und Präkonzepte? Oder sind die unphysikalischen Phänomenerklärungen von Kindern und Jugendlichen vielleicht „nur “ Ausdruck von selbstverständlichem Erfahrungswissen? Diesen lerntheoretisch motivierten Fragen geht die vorliegende Arbeit nach und zieht Konsequenzen für den Unterricht. Im ersten Teil der Arbeit werden vorliegende Forschungsergebnisse zum Physiklernen im Inhaltsbereich „Licht “ vorgestellt, kritisch diskutiert und teilweise reinterpretiert. Anhand lerntheoretischer Überlegungen erfolgt eine Einführung in phänomenologische und phänomenografische Forschungsansätze, die der Datenanalyse in dieser Arbeit zugrunde liegen. Gegenstand des zweiten Teils ist die empirische Untersuchung. Die Datenerhebung erfolgte im Rahmen einer Unterrichtseinheit zu „Licht, Schatten und Sehen “ im Sachunterricht des vierten Schuljahres. Das Unterrichtskonzept wird vorgestellt und erläutert. Die phänomenografische Analyse bildet den Schwerpunkt des zweiten Teils. Die Ergebnisse der Untersuchung sind phänomenografische Kategoriensätze, die unterrichtsrelevante Unterschiede in Erlebensweisen zu den Lerngegenständen herausarbeiten.