Possession, Possessio und das Schicksal des Common Law
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Im ausgehenden 19. Jahrhundert zerfielen die alten Strukturen des Common Law zusehends. Unter den Gelehrten bestand Ratlosigkeit, wie man dem Recht eine neue Ordnung geben könnte. Sollte man sich am besser systematisierten modernen römischen Recht orientieren, weil die Wurzeln auch des Common Law romanistisch waren? Welche Methode eignete sich zur Durchdringung des ungeordneten Rechtsstoffs – etwa diejenige der Begriffsjurisprudenz? Viele anglo-amerikanische Autoren wählten das Besitzrecht (Possession) aus, um diese beiden Fragen zu beantworten. Dabei blickten sie auf eine Diskussion über den römisch-rechtlichen Besitz (Possessio), die ab den 1820er Jahren in Deutschland entbrannt war. Der Vergleich von Possession und Possessio wurde so für rechtspolitische Zwecke instrumentalisiert.