Konflikte innerhalb von Wirtschaftsprüfungsgesellschaften
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Geleitwort Wirtschaftsprüfungsgesellschaften erfüllen wichtige Funktionen im Gesamtsystem von Ka- talmärkten und Corporate Governance. Den Wirtschaftsprüfungsgesellschaften ist es in den letzten Jahren gelungen, sich als professional service firms zu positionieren. In professional service firms kommt den qualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern (professionals) eine zentrale Rolle für die Leistungsfähigkeit und damit den Erfolg der Gesellschaften zu. Sie sind die wichtigste Ressource von Wirtschaftsprüfungsgesellschaften. Gleichzeitig gilt, dass die Anforderungen an die Wirtschaftsprüfungsgesellschaften in den letzten Jahren deutlich gestiegen sind – und damit auch die Anforderungen an die Prüferinnen und Prüfer. Die gestiegenen Anforderungen resultieren aus den Ansprüchen der Kapitalmärkte auf immer zeitnähere Information, aus einer stetigen Ausweitung der Aktivitäten der Gesellschaften gepaart mit einer Zunahme der Nachfrage nach unterschiedlichen Zertifizierungen sowie aus den strenger werdenden gesetzlichen Regulierungen. Auf der Seite der Prüferinnen und Prüfer machen sich diese Entwicklungen insbesondere in Form von Termindruck und saisonaler Mehrarbeit, einem hohen Druck zu ständiger Weiterbildung sowie durch die zunehmenden Haftungsrisiken bemerkbar. Besonders in der deutschsprachigen Prüfungsforschung hat man der Arbeitssituation dieser professionals bislang so gut wie keine Aufmerksamkeit gewidmet. Insofern ist es besonders bedeutsam, dass Nadja Jehle sich dieses Themas in ihrer hier v- liegenden Dissertationsschrift annimmt. Ihr Interesse gilt dabei nicht der Arbeitssituation im Allgemeinen, sondern in ihrer Bedeutung für die Entstehung und dysfunktionale Wirkung von internen Konflikten in Wirtschaftsprüfungsgesellschaften.