Die Bilanzierung in kommunalen Eröffnungsbilanzen und ihre Implikationen für die strategische Steuerung
Autoren
Mehr zum Buch
Die Umstellung der kommunalen Rechnungslegung von kameralistischer auf doppische Buchführung erfordert die Erstellung einer ersten Bilanz. Der Gesetzgeber hat zur Erstbewertung des Vermögens und der Schulden Vereinfachungsvorschriften erlassen, wobei den Kommunen Bewertungsspielräume zugebilligt wurden. Darüber hinaus soll das doppische Rechnungswesen entscheidungsnützliche Informationen zur strategischen Steuerung für die kommunale Führungsebene liefern. Das zentrale Forschungsziel der Studie ist die Identifikation von Faktoren, die auf die Wahrscheinlichkeit einer Nutzung bilanzpolitischer Instrumente Einfluss nehmen. Darüber hinaus wird untersucht, welche Implikationen sich für die strategische Steuerung aus der Umstellung von einer zahlungsstromorientierten zu einer ressourcenorientierten Rechnungslegung ergeben. Zur Herleitung der eigenen Hypothesen wurde ein dreigliedriger Forschungsansatz entwickelt, der auf folgenden Themengebieten basiert: Prinzipal-Agent-Theorie, Neues Steuerungsmodell sowie Erstbewertung in kommunalen Eröffnungsbilanzen einschließlich des bilanzpolitischen Verhaltens. Die Datenerhebung erfolgte mittels eines internetbasierten Fragebogens bei Gemeinden mit mehr als 10.000 Einwohnern. Mit Hilfe eines logistischen Regressionsmodells konnten Faktoren mit signifikantem Einfluss auf die Wahrscheinlichkeit der Nutzung eines bilanzpolitischen Instruments identifiziert werden. Zudem wird untersucht, wie sich die strategische Steuerung nach Umstellung der Rechnungslegung respektive mit der Aufstellung einer Eröffnungsbilanz verändert. Dabei wird auch die Implementierung von Steuerungsinstrumenten in der Praxis analysiert. Das Buch ist für Forschung und Praxis gleichermaßen von hoher Bedeutung. Ihr liegt ein fundiertes, theoretisches Konstrukt mit interdependenten Wechselbeziehungen zugrunde. Die Ergebnisse weisen eine hohe Praxisrelevanz auf, da sie hilfreich für die Umsetzung eines geplanten Strategiepfads für Kommunen sein können.