Heuristische Informationen im Controlling
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In dieser Studie wird die heuristische Dimension von Instrumenten im Kontext eines Eigenkapitalgeberorientierten Controllings untersucht. Der Eigenkapitalgeberorientierte Controlling-Ansatz, der das Controlling als Träger des Wissens über die Interessen der Eigenkapitalgeber betrachtet, wird im ersten Teil der Arbeit diskutiert. Im zweiten Teil wird gezeigt, dass der Shareholder Value für Unternehmensentscheidungen ungeeignet ist, da er das Unternehmen und seine übrigen Stakeholder einem erhöhten Risiko aussetzt, dem diese sich nicht entziehen können. Durch die Forderung, immer wieder den Markt zu schlagen, nimmt dieses Risiko ständig zu. Eine Gewinnorientierung unter Berücksichtigung von Mindestrenditen bietet zahlreiche Vorteile. Im dritten Teil der Studie werden mit dem Phänomen Information Overload und dem Forschungsprogramm Kognitive Heuristiken zwei kognitionswissenschaftliche Themen diskutiert, die im betrachteten Kontext von hoher Relevanz sind. Das Management ist im Entscheidungsprozess einer enormen Menge an Informationen und damit ständig der Gefahr von Information Overload ausgesetzt. Einen Lösungsansatz hierfür bieten schnelle und einfache Heuristiken, die auf einfache Weise robuste Entscheidungen in komplexen Problemumwelten ermöglichen. Im letzten Teil werden verschiedene Controlling- und Management-Instrumente auf ihre mögliche Verwendung als Heuristik überprüft. Die Instrumente müssen sinnvolle Vereinfachungen anbieten und Strukturen der Umwelt nutzen. Statt einer möglichst genauen Abbildung der betrieblichen Realität ist an die Instrumente der Anspruch zu formulieren, die Verhältnisse lieber ungefähr richtig abzubilden, als scheinbar extrem genau, dafür aber falsch. Mit der Investitions-Entscheidungs-Heuristik wird ein Grundkonzept für eine Heuristik vorgestellt, die speziell auf den Kontext einer Manager-Sekundärwissenträger-Kooperation abgestimmt ist und in diesem Rahmen gute Investitionsentscheidungen ermöglicht.