Individualisierung der Arbeitszeit mit Langzeitkonten
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Arbeitszeit ist zu einer wichtigen gestaltbaren Größe für das Personalmanagement geworden. Ein innovatives, aber auch komplexes Instrument sind langfristige Arbeitszeitkonten, die eine Gestaltung der Arbeitszeit über einen längeren Zeitraum bis zur gesamten Lebensarbeitszeit eines Mitarbeiters ermöglichen. Die Herausbildung verschiedener Einsatzzwecke und Kontotypen sowie die für diese geltenden abweichenden Rechtsrahmen machen eine differenzierte Betrachtung des Instruments notwendig. Die Studie schränkt daher das Untersuchungsobjekt ein und fokussiert sich auf Konten, die Mitarbeiter zum Zweck der individuellen Freistellung freiwillig besparen können („Langzeitkonten“). Im Mittelpunkt der Studie stehen die Identifikation, Systematisierung und Beschreibung der durch das Langzeitkonto realisierbaren Arbeitszeitvariationen und die Gestaltungsmöglichkeiten für die wesentlichen Komponenten eines solchen Kontos. So werden beispielsweise die Arbeitszeitmodelle des Vorruhestands, des Sabbaticals und der Qualifizierungszeit beleuchtet sowie in Bezug auf die Gestaltung beispielsweise die Zuführungsmöglichkeiten, die verschiedenen Formen eines Arbeitgeberzuschusses oder die denkbaren Verzinsungsregeln. Durch die Verwendung des methodologischen Instruments der explorativen bezugsrahmenorientierten Studie erfolgt die Gewinnung von Erkenntnissen sowohl literatur- als auch empiriebasiert. Im ersten Schritt werden personalwirtschaftliche Überlegungen, rechtliche Regelungen und Praxisbeispiele zu (langfristigen) Arbeitszeitkonten zusammengetragen und im Hinblick auf den besonderen Typ des Langzeitkontos ausgewertet. Der Bezugsrahmen wird im zweiten Schritt durch mittels Experteninterviews gewonnene Erkenntnisse ergänzt und erweitert. Die Interviews geben Auskunft zu Umsetzungsformen in 15 deutschen Unternehmen verschiedener Größe und Branche und geben Einblicke in die Hintergründe für Einsatz- und Gestaltungsentscheidungen.