Ressourcenentwicklung durch spezifische sportliche Aktivierung als Ziel der betrieblichen Gesundheitsförderung
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In einem Kooperationsprojekt zwischen der AOK Bremen/ Bremerhaven, dem Martinshof Bremen und der Universität Bremen wurden ausgehend von einer generellen Lern- und Entwicklungsfähigkeit von Menschen mit geistigen Behinderungen spezifische sportliche Fördermaßnahmen entwickelt, praktisch erprobt und evaluiert. Die Komplexität von Bewegung und Sport wurde für die Entwicklung und Stärkung gesundheitsrelevanter Ressourcen und die Förderung der dazugehörigen Lernprozesse genutzt. Mit dem Aufbau und der Entwicklung eigener personaler und sozialer Ressourcen unter qualifizierter Leitung durch Stellvertreter werden Teilnehmende schrittweise an die Nutzung produktiver Fähigkeiten und die Inanspruchnahme partizipativer Möglichkeiten herangeführt. Ziel ist eine Befähigung zu eigener Leistung, die in Relation zu dem individuellen Entwicklungsstand auch als solche anerkannt werden kann. Die Konzeption bietet für die beteiligten Akteure praktische Hinweise und Anleitungen, mit denen sie flexibel jeweils vorhandene materielle und individuelle Bedingungen aufgreifen können. Zur Überprüfung der sportlichen Aktivierung als BGF-Maßnahme wurden Möglichkeiten der Entwicklungsförderung im Gruppengefüge und Wirkungen auf soziale, psychische und physische Zusammenhänge in der individuellen Entwicklung systematisch untersucht. Die Durchführung der Maßnahmen an mehreren Standorten der WfbM mit Beschäftigten heterogener Leistungsstände ermöglichte es, unterschiedliche Entwicklungen transparent zu machen und erfolgreiche Verläufe mit verschiedenen Methoden zu erfassen und zu bewerten. In der langfristig angelegten und detaillierten Datenerhebung wurden sowohl quantitative Entwicklungsprozesse abgebildet als auch Merkmale qualitativer Entwicklung identifiziert. Die wissenschaftliche Bedeutung der Konzeption greift grundlegende Zusammenhänge in der Gesundheitsförderung der Zielgruppe auf und orientiert sich am salutogenetischen Ansatz, indem subjektive Lern- und Entwicklungsprozesse nachgewiesen, die Teilnehmenden von Beginn an aktiv in die Maßnahmen eingebunden, der Verlauf an unterschiedlichen Fähigkeiten und Entwicklungsaufgaben orientiert und das soziale Zusammenwirken der Gruppen gefördert werden kann.