Beiträge zur Digitalisierung
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Vor ca. 250 Jahren wurden die handwerklich organisierten Manufakturen mehr und mehr von mechanisierten Fabriken verdrängt. Dampf- und Wasserkraft lösten Arbeitsplätze mit schwerer körperlicher Belastung ab. Dies war die Geburtsstunde des Fabrikarbeiters. Sie ging in Europa einher mit erheblichen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Umwälzungen. Mit der Erfindung der Elektrizität gegen Ende des 19. Jahrhunderts bekam die Mechanisierung der Fabriken einen neuen Schub. F. W. Taylor schuf mit der Fließbandproduktion die Voraussetzung für die Massenfertigung. Durch Zerlegung der Arbeit in kleinste Arbeitseinheiten wurde ein neuer Grad der Fabrikmechanisierung erreicht. Eine Vielzahl von kleinen Handwerksbetrieben mit gut ausgebildeten Facharbeitern konnte da nicht mithalten. Sie mussten ihre Geschäfte aufgeben und gingen zur Arbeit in die Fabriken. Es kam zu erheblichen sozialen Verwerfungen und Unruhen. Vor nunmehr 50 Jahren begann mit der ersten industriellen Transistoren-Fertigung das Zeitalter der Mikroelektronik. Die Elektromechanik wurde durch die Elektronik, durch numerisch gesteuerte Maschinen und Anlagen ersetzt. Mit der weltweiten Verbreitung der Computertechnologie, mit der Digitalisierung industrieller Prozesse und einer frei zugänglichen, globalvernetzten Kommunikationstechnik haben sich die wirtschaftlichen, politischen und gesellschaftlichen Strukturen verändert. Bisher erfolgreiche Geschäftsmodelle werden aus dem Markt verdrängt und neuartige Dienstleistungen geschaffen. Wie schon die vorherigen Stufen des industriellen Umbruchs, hat auch die digitale Revolution zu erheblicher Disruption und wirtschaftlicher Destruktion bei vielen Unternehmen geführt. Es erwachsen jedoch, wie in den früheren industriellen Entwicklungsphasen, neben den strukturellen Verwerfungen und den damit verbundenen Risiken neue Chancen. Der Prozess der digitalen Transformation ist nicht zu Ende. Die Möglichkeiten von Big Data Analytics und lernenden digitalen Systemen (Künstliche Intelligenz) werden weitere Möglichkeiten eröffnen und neue Risiken bringen. Diese zu erkennen und proaktiv zu nutzen, hilft Disruption und gar Destruktion im wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Umfeld zu vermeiden.