Die Liebe des Priesters und die Reichspogromnacht vom 9. November 1938
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Die Frage, weshalb seinerzeit den Nazis so viele bereitwillig folgten, scheint inzwischen beantwortet. Aber die nach der religiösen Grundierung der Täter ist noch immer ein wenig verschwommen. Verpflichtet der christliche Glaube nicht zu Nächstenliebe? Wie kann auf einem solchen Boden der Antisemitismus gedeihen? Kurt F. Neubert geht dieser Frage nach. Er entwirft ein gesellschaftliches Panorama in den 30er Jahren, das vor und während der Nazizeit in der deutschen Provinz existierte. Seine Protagonisten reflektieren die kleine Welt, in der sie leben, und die sie selber auch prägen. Sie sind nicht willenlos der Obrigkeit ausgeliefert. Gleichwohl handeln sie am Ende wie willenlose Vollstrecker der Barbarei, die alles zerstört, was ihnen doch einmal heilig war. War’s das aber wirklich?