Sandros Strafe
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Bis ins kleinste Detail hat der sechzehnjährige Sandro das 'School-Shooting', das er als 'Strafaktion' versteht, geplant und vorbereitet. Bei der Umsetzung gelingt es ihm dann zwar, vier Schüler und zwei Lehrer wie geplant zu ermorden, aber sein vorgesehenes Finale, nämlich sich selbst zu töten, scheitert, was er erst begreift, als er querschnittsgelähmt im Krankenhaus aufwacht. Sowohl die von den Medien aufgepeitschte Öffentlichkeit als auch Polizei und Justiz stehen der Tat trotz allen Gezeters völlig hilflos gegenüber. Lediglich der mit seinem Fall beauftragte Jugendgerichtshelfer Feininger beginnt sich wirklich für die Motive des Jungen zu interessieren. Und je mehr er versteht und Anteil nimmt an Sandro, desto unerbittlicher wird er selbst miteinbezogen in dessen tragisches Schicksal. Fischers einfühlsamer Roman zeigt einerseits das Drama des jugendlichen Täters, der zugleich Opfer ist, andererseits das Drama des professionellen Helfers, der selbst Gefangener ist in einem System aus Egoismus, Ignoranz und Inkompetenz. Dass er dabei durchaus Stellung bezieht, verleiht dem Buch eine geradezu bedrückende Authentizität.