Olas Himmel
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Ola hat ein Geheimnis: Sie kann die Bilder in ihrem Kopf umblättern wie in einem Bilderbuch. In den Elbmarschen, wo ihre Großeltern einen Hof besitzen, spannt der Himmel einen weiten Bogen über die Graslandschaft, die Torfmoore und die von Knicks und Gräben durchzogenen Wiesen. Hier sammelt Ola erste Eindrücke, Bilder einer Kindheit nach dem Zweiten Weltkrieg: Da ist die Großmutter, schön, würdevoll und furchtlos, die nach dem Tod des Großvaters den Bauernhof führt und Flüchtlingen wie Zwangsarbeitern ein Zuhause gibt. Da ist der Horizont, Olas Lieblingswort, und der Himmel, die Heimat ihres Vaters, der im Krieg fiel. Olas Mutter Klara aber arbeitet als Erzieherin in Kinderheimen und wechselt häufig den Arbeitsplatz. In der mangelnden Beständigkeit zwischen Stadt- und Landleben erkennt das temperament- und fantasievolle Kind bald, dass sich jeder seinen eigenen Himmel schafft – und dass Zuhause nicht unbedingt ein Ort sein muss.