Inwendig
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Der Titel dieses Buches „INWENDIG“ kann nicht ohne eine kurze Erwiderung auf Goethes Mahnung aus dem Torquato Tasso (1807. 2. Akt, 3. Szene, Antonio zu Tasso) bestehen bleiben: „Inwendig lernt kein Mensch sein Innerstes erkennen. Denn er misst nach eignem Maß Sich bald zu klein und leider oft zu groß. Der Mensch erkennt sich nur im Menschen, nur Das Leben lehret jeden was er sei“. So wie ich Goethes Mahnung verstehe, fehlt vor dem Wort „Inwendig“ das Wörtchen „Nur“. Sie müsste also lauten: Nur „inwendig lernt kein Mensch sein Innerstes Erkennen“. Etc. Und ich weiß keinen Grund, warum Goethe die Ergänzung um das Wörtchen „Nur“ aus inhaltlichen Gründen abgelehnt hätte, wäre sie ihm, z. B. etwa um 1807, vorgeschlagen worden. Obendrein: Eine inhaltliche Ablehnung der vorgeschlagenen Ergänzung wäre m. E. widersinnig. Denn allein die Erfahrung eines jeden von uns mit Versuchen, „das Innerste zu erkennen“, belegt die Richtigkeit der vorgeschlagenen Ergänzung. Das Inwendige trägt zum Selbsterkennen bei, reicht aber dafür alleine nicht aus.