Das "Laiendoctrinal" des Erhart Groß
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Erhart Groß (gest. 1449) gehört zu den produktivsten in der Volkssprache schreibenden Kartäusermönchen des Mittelalters. Als Abkömmling eines Nürnberger Patriziergeschlechts schrieb Groß nicht nur für Geistliche, sondern richtete sich auch an ein urbanes weltliches Publikum, auf dessen Lebensgestaltung er mit didaktischem Impetus einzuwirken versuchte. Seine literarischen Aktivitäten sind ein Beispiel für die kartäusische Weltzugewandtheit im Spätmittelalter. Wie viele der Werke von Erhart Groß ist auch sein ‚Laiendoctrinal’ bislang noch kaum untersucht. Es wird hier erstmals in einer kritischen Edition vorgelegt. Begleitet wird sie von einer Untersuchung, deren Schwerpunkt auf dem Verhältnis des ‚Laiendoctrinals’ zu seinen Vorgängertexten, dem mittelniederländischen ‚Dietschen doctrinale’ und dem lateinischen ‚Liber de amore et dilectione Dei et proximi et aliarum rerum et de forma vitae’ des italienischen Juristen Albertanus von Brescia liegt. Damit eröffnen sich Einblicke in die Entfaltung eines laienethischen Textkomplexes vom 13. bis zum Ende des 15. Jahrhunderts.