Apocalypsis Joannis tot habet sacramenta quot verba
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Die Arbeit bietet eine Gesamtdarstellung der Überlieferung von hochdeutschen Übersetzungen der Apokalypse zwischen 1300 und 1500. Untersucht werden Übersetzungsverfahren, Bedingungen und Möglichkeiten der Äquivalenzherstellung vor dem Horizont der mittelalterlichen Bibelhermeneutik und ihren philologischen Grundlagen. Anhand vergleichender Lexik‑ und Syntaxanalysen werden funktionelle Übersetzungstypen und Textprofile erarbeitet, die an die orthodoxe, heilsgeschichtlich‑ekklesiologische Apokalypseauslegung und ihre katechetische Vermittlung in der Predigt sowie an die einzelnen Handschriftenkontexte und Textensembles rückgebunden werden. Diese Methode ermöglicht eine differenzierte Beschreibung von kontextbezogenen, zum Teil überraschenden Lesarten und situativen Gebrauchsweisen der Apokalypse, die insgesamt stärker vom Hoffnungs‑ und Trostcharakter der Apokalypse und ihrem didaktischen und mystagogischen Potential als von ihren Schreckensvisionen motiviert erscheinen. Durch die Überblendung von Funktions- und Rezeptionszusammenhängen eröffnen sich insgesamt neue Perspektiven auf Praxis und Qualität vorreformatorischer Bibelübersetzung im deutschsprachigen Raum.