Zur Bemessung SL-belasteter Anschlüsse im konstruktiven Glasbau
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Bei Entwurf und Bemessung von tragenden Ganzglaskonstruktionen spielt die Verbindungstechnik eine entscheidende Rolle. Denn dort, wo Glasscheiben z. B. punktförmig gehalten werden, entstehen im Bereich der Bohrungen Spannungsspitzen, die, sofern keine weiteren konstruktiven Maßnahmen ergriffen werden, aufgrund des spröden Werkstoffverhaltens nicht abgebaut oder umgelagert werden und somit plötzlichen Bruch verursachen können. Dies gilt auch für Scher-Lochleibungsverbindungen des konstruktiven Glasbaus, bei denen deswegen die Bolzenlasten über eine duktile, lastverteilende Zwischenschicht auf die Bohrungswandung des Glases wirken. Jedoch fehlen bis heute Bemessungsregeln, die eine sichere Vorhersage der aufnehmbaren SL-Belastung vor dem Hintergrund der Streuungen und Imperfektionen des sich spröd verhaltenden Materials und der Fertigung, nicht nur für eine Einzellochverbindung sondern auch für Mehrlochverbindungen unter kombinierter Beanspruchung aus Moment, Normalkraft und Querkraft erlauben. Der Aufgabe, solche Bemessungsregeln abzuleiten, widmet sich diese Arbeit.