Entstehung von White Etching Areas und White Etching Cracks als Folge der Wälzbeanspruchung im Stahl 100Cr6
Autoren
Mehr zum Buch
Das Ziel der vorliegenden Arbeit bestand darin, das grundlegende Verständnis für den Schadensmechanismus an Wälzlagern infolge der Bildung von White Etching Areas (WEAs) und White Etching Cracks (WECs) zu erweitern und den Einfluss relevanter Betriebsbedingungen und Einflussfaktoren, wie Hertzsche Pressung, Schlupf, elektrischer Strom und diffusibler Wasserstoff sowie ihrer Kombination, auf die Schädigung im Wälzlagerstahl 100Cr6 zu bewerten. Ausgangspunkt der experimentellen Untersuchungen stellten klassische Einstufenversuche am Vierscheibenprüfstand dar. Die Versuchsserien zur Ermittlung der Dauerfestigkeit für eine Grenzlastspielzahl von N = 10^8 wurden bei einem der Wälzbeanspruchung überlagerten Schlupf von −26% durchgeführt. Unter anderem diente dies dazu, die frühzeitigen Ausfälle infolge der WEA/WEC-Bildung mit den klassischen Wälzermüdungsvorgängen zu vergleichen. Darüber hinaus galt der Fokus dieser Arbeit der Überprüfung des Einflusse s von diffusiblem Wasserstoff und elektrischem Stromdurchgang auf den vorzeitigen Ausfall von martensitisch gehärtetem Wälzlagerstahl 100Cr6 infolge von WEAs/WECs. In Ergänzung zu den experimentellen Arbeiten wurden Prüflinge licht- und elektronenmikroskopischen Untersuchungen unterzogen, um die schädigenden Prozesse im Werkstoff zu erfassen und zu bewerten. Auf Basis von experimentellen Untersuchungen wurden Belastungskombinationen aus Hertzscher Pressung, Schlupf und diffusibler Wasserstoffgehalt bzw. elektrische Stromdichte gewählt, die zur reproduzierbaren Erzeugung von WEAs/WECs geführt hatten. Mit einer systematischen Variation dieser Parameter wurden Schwellenwerte ermittelt, ab denen die Bildung von WEAs/WECs zu erwarten ist.