Konzeption und Untersuchung stereoskopischer Visualisierungssysteme für Flugsicherungsaufgaben
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Die Fluglotsenarbeitsplätze in Kontrollzentren verfügen über ein mittig angebrachtes Radardisplay als primäres Anzeigeelement. Die laterale Position von Luftfahrzeugen wird dabei zweidimensional dargestellt, während die Flughöhe in alphanumerischer Form eingeblendet wird. Die Verknüpfung dieser Informationen zu einem fusionierten Verkehrsbild stellt hohe Anforderungen an die Fluglotsen. Daher wird angenommen, dass eine integrierte, dreidimensionale Darstellung eine Unterstützung für bestimmte Aufgaben der Flugsicherung bietet. In diesem Kontext beschäftigt sich die vorliegende Arbeit mit stereoskopischen 3D-Displays als zentrale Anzeige an Fluglotsenarbeitsplätzen. Basierend auf einer Anforderungsanalyse sowie unter Einbezug relevanter Gestaltungsrichtlinien und -normen wurde ein prototypischer Arbeitsplatz entwickelt. Dieser wurde in zwei Versuchen zur Eignung von 2D- und 3D-Luftlagedarstellungen im Nutzungskontext der Flugsicherung verwendet. Die Erkennbarkeit potentieller Kollisionsgefahren zwischen Luftfahrzeugen wurde im ersten Versuch isoliert betrachtet. Im zweiten Versuch wurden die Darstellungen anhand der vollumfänglichen Aufgabe der Anflugkontrolle mit Fluglotsen der operativen Flugsicherung evaluiert. Bei der Durchführung der Studien wurden sowohl Leistungsdaten wie auch Parameter zur Arbeitsbelastung und Gebrauchstauglichkeit sowie dem Situationsbewusstsein erfasst. Weitere Hinweise zur Gestaltung und Anwendung von 3D-Darstellungen in der Flugsicherung liefern umfangreiche Leitfadeninterviews. Die Erkenntnisse der vorliegenden Arbeit leisten einen Beitrag zur Weiterentwicklung der Mensch-Maschine-Schnittstelle an Fluglotsenarbeitsplätzen.