Rullstorf

Die markante Geländeerhöhung des Kronsberges bei Rullstorf, Lkr. Lüneburg, über der Elbtalniederung bei Scharnebeck mußte über drei Jahrzehnte auf fast 8 ha Fläche wegen Sandabbau und Kiesabbau untersucht werden, weitere 6 ha bilden heute ein Bodendenkmal. Abgesehen von der Größe der drei Fundstellen 5, 8 und 9 ist die fast “pompejanische” Befunderhaltung mit ungewöhnlich großen Fundmengen infolge mächtiger Sandüberwehungen einzigartig. Die Befunde reichen von einem mesolithischen Rastplatz über neolithische Langhäuser mit erhaltenen Laufhorizonten, Siedlungen und Gräberfelder der Bronzezeit und Eisenzeit, eine kaiserzeitliche langobardische Siedlung, ein reiches spätsächsisches Gräberfeld mit Verbrennungsplätzen und Bestattungsplätzen, Kultbauten und Tierbestattungen bis zu bemerkenswerten Relikten vor- und frühgeschichtlicher Eisenverhüttung und einer ganzen Zeile von Grubenhäusern des Frühmittelalters. Die Bände Rullstorf I-III stellen Kleinfundvorlagen dar, wobei Stellenfunde [= Funde mit Befund, Band II] und Quadrantenfunde [Band III] getrennt wurden. Bände IV-V werden sich mit der Befundauswertung befassen.