Die Grundbegriffe der Metaphysik
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Die im Wintersemester 1929/30 an der Freiburger Universität vierstündig gehaltene Vorlesung ist in zweierlei Hinsicht bedeutend. Zum einen enthält sie eine breit durchgeführte Analyse der in der Freiburger Antrittsvorlesung „Was ist Metaphysik?„ nur gestreiften Langeweile, zum anderen bietet sie eine ebenso ausführliche Wesensbestimmung des Organismus und des Lebens – eine Thematik, die Heidegger in „Sein und Zeit“, § 12, nur benennt. Die Vorlesung setzt in ihrer Vorbetrachtung ein mit einer Erörterung des Begriffs der Metaphysik und kommt zu dem Ergebnis, daß die drei metaphysischen Fragen nach Welt, Endlichkeit und Vereinzelung aus einer Grundstimmung heraus gefragt werden müssen. Somit fällt dem Ersten Teil die Aufgabe zu, die tiefe Langeweile als die Grundstimmung des in der Vorlesung in Gang zu setzenden Philosophierens zu wecken. Drei Grundformen der Langeweile werden zum Aufweis gebracht. Der Zweite Teil übernimmt die Ausarbeitung der drei metaphysischen Fragen aus der gewonnenen Grundstimmung. Das Fragen nach der Welt geschieht auf dem Wege der vergleichenden Betrachtung von drei leitenden Thesen: ‚der Stein ist weltlos‘, ‚das Tier ist weltarm‘, ‚der Mensch ist weltbildend‘, wobei die Untersuchung ihren Ausgang nimmt von der mittleren These, deren Entfaltung der Vorbereitung des Weltproblems dient. Die Aufklärung des Wesens der Weltarmut des Tieres führt zur Wesensbestimmung der Tierheit, des Organismus und des Lebens. Im Übergang zur These ‚der Mensch ist weltbildend‘ gibt die Vorlesung eine Wesensanalyse der Welt und der Weltbildung des Menschen. „Diese Vorlesung ist wohl die bedeutendste, die Heidegger gehalten hat, und schon fast ein zweites Hauptwerk.“ Rüdiger Safranski