Chimären

Schwartz ist Künstler – offiziell. In Wirklichkeit ist er Kunstfälscher in einem kleinen Atelier mitten in einem heruntergekommenen Handwerkerviertel in Seoul. Schwartz ist mit seiner Familie von Wien nach Seoul gezogen, als seine Frau einen Lehrauftrag für Literatur an der Universität in Seoul angenommen hatte. Nun arbeitet er im Auftrag eines römischen Galeristen an der Fälschung zweier altkoreanischer Werke, die seine Meisterstücke werden sollen. Weder seine Frau, seine Tochter noch seine koreanische Geliebte ahnen, was er tatsächlich treibt. Doch ebenso wie die Kunst fälscht er sein Leben. Aber im Reigen der Täuschungen und Fälschungen sind alle Mitspieler, spielen sie alle ihr eigenes Spiel und betrügen sich selbst und einander. Bis die Spiegel zerbrechen und Schwartz vor dem Trümmerhaufen seiner privaten und beruflichen Existenz steht. In einer meisterhaften, schnörkellosen und doch sinnlichen Sprache erzählt Ohms eine Geschichte, die den Leser von der ersten Seite an gefangen nimmt und auch lange, nachdem er die letzte gelesen hat, nicht mehr loslässt. Ein Buch, wie es heute leider viel zu wenige gibt.