'Tori Amos - Seelentanz' ist kein gewöhnliches Musikbuch, sondern eine Art (Selbst-)Therapie auf Papier. Tori Amos und ihre Co-Autorin Ann Powers gewähren den Lesern Einblicke in ihr tiefstes Inneres. Das Buch entfaltet sich im Spannungsfeld zwischen Künstler und Analytiker. Ann Powers erklärt, dass sie als Interpretin und Tori als Künstlerin oft als Feinde betrachtet werden. Dennoch haben sie beschlossen, ihre Rollen zu vereinfachen, da sie beide Feministinnen, Mütter und in der Musikindustrie tätig sind. Um das Projekt erfolgreich zu gestalten, musste Tori Ann erlauben, sie und ihren inneren Kreis zu entblößen. Powers betont, dass traditionelle Star-Memoiren keinen Sinn machen, da sie Endgültigkeit implizieren. Tori, deren kreatives Leben weiterhin im Fluss ist, wollte ein Buch schaffen, das den Austausch von Ideen fördert – nicht nur über ihre Karriere, sondern auch über die Rolle von Künstlern und das Überleben von Muse und Musik unter verschiedenen Bedingungen. Selten wurde der künstlerische Schaffensprozess so eindrucksvoll abgebildet wie in diesem Werk, das im Stream-of-Consciousness-Storytelling ein einzigartiges Meta-Kunstwerk in der Musikliteratur darstellt.
