Der Taunus im 18. Jahrhundert: Nicht das idyllische Ausflugsziel, wie man es heute kennt, sondern eine von Umweltzerstörung gebeutelte, düstere Landschaft bietet die Kulisse für diesen historischen Roman. Kriminal- und Abenteuerroman in einem erzählt Autor Alexander Stahr die Geschichte des Köhlers Friedrich Lindt und seinem tiefen Fall. So widersprüchlich wie die Landschaft so präsentieren sich auch die Figuren in diesem Roman. Köhler Lindt ist nicht der strahlende Held, und die weibliche Protagonistin Johanna, ist keinesfalls das tugendhafte Mädchen, das gerettet werden muss. Die Geschichte erzählt von einer Zeit der Gesetzlosigkeit, der Herrscherwillkür und der grenzenlosen Brutalität. Von Menschen, die nicht das sind, was sie vorgeben zu sein und deren Wege sich auf fatale Weise immer wieder kreuzen. Alexander Stahr zeichnet in seinem Roman geschickt und kenntnisreich ein durchweg schaurig-düsteres Bild des Taunus und seinen Bewohnern der damaligen Zeit. Aufgelockert durch den Wortwitz des Protagonisten und spannend bis zum Schluss bietet sich dem Leser ein Lesevergnügen - so facettenreich wie der Taunus selbst.
