Eritrea vor 60 Jahren ist ein Land voller Mythen und Geheimnisse, eine von den Engländern besetzte italienische Kolonie, geprägt von den Gegensätzen zwischen arroganten Einwanderern und der bettelarmen einheimischen Bevölkerung. Die in Eritrea aufgewachsene italienische Autorin erzählt vom Leben in dieser Kolonie, den sozialen und kulturellen Unterschieden sowie den Herausforderungen, diese zu überwinden. Im Mittelpunkt steht das Mädchen Lù, ihre italienische Familie und das Städtchen Asmara, von den Italienern „Bosco Fiorito“ genannt. Lù erlebt mit ihren weißen und schwarzen Freundinnen die bittere Realität des afrikanischen Alltags, aber auch zarte, wunderbare Momente und lernt die phantasievollen Geschichten der Einheimischen kennen. Sie hört vom „Teufelsschlund“ hinterm Horizont und begibt sich auf die Suche nach dessen Geheimnis. Erminia dell'Oro balanciert geschickt zwischen Entwicklungsroman und Abenteuergeschichte, vermischt stimmungsvolle Passagen mit tragisch-realistischen Szenen und vermittelt ein facettenreiches Bild einer fast vergessenen Welt. Im Nachwort schildert sie die weitere Geschichte des leidgeprüften eritreischen Volkes und dessen heutige Situation.
