Maren Gripe ist eine schöne Frau, die von den Männern bewundert wird. Verheiratet mit Jacob, hat sie nie Alkohol getrunken. Ihr Leben auf der kleinen norwegischen Insel wird von Ritualen geprägt, während sie täglich zum Hafen geht, wo Schiffe entladen und Trossen repariert werden. Die Luft ist erfüllt von den Gerüchen des Meeres und der Arbeit. Eines Tages verändert sich alles: Maren scheint den Verstand zu verlieren, betrinkt sich im Wirtshaus und zeigt sich von einer unbekannten Seite. Plötzlich bricht eine kollektive Aggression auf der Insel aus, die in Gewalt und Zerstörung mündet. Der Grund für diese Unruhen könnte der geheimnisvolle Fremde Leo Tybrin Beck sein, ein holländischer Seemann, der Maren auf den ersten Blick fasziniert. Ihre Besessenheit von ihm, ohne je ein Wort gewechselt zu haben, löst das Chaos aus. In Protokollen und Dialogen schildern die Inselbewohner ihre Sicht der Ereignisse und deren Ursachen. Oeystein Loenn verwebt diese Puzzlestücke zu einer Geschichte, die eine scheinbar stabile Gemeinschaft ins Wanken bringt. Der Roman thematisiert die Anziehungskraft des Fremden und die damit verbundene Angst sowie die Macht des Eros. Es ist ein eindringliches Werk über Beziehungen und das Leben auf einer Insel, das universelle Fragen aufwirft.
