Carl Albrecht Reihenfolge der Bücher

Carl Albrecht war Arzt, als er erstmals mit den Entspannungsübungen des Autogenen Trainings in Kontakt kam. Dies stellte den Anfang seines Weges nach innen dar. Er begann, eine eigene Versenkungstechnik zu entwickeln, die ihn allmählich zu einem tiefgreifenden mystischen Erleben führte. Als Mensch des 20. Jahrhunderts, wissenschaftlich geschult in rationalem Denken, stellten ihn seine inneren Erfahrungen vor eine immense Herausforderung: Es galt, das innerlich Geschaute mit dem klaren Licht des Verstandes zu versöhnen. Albrecht nahm diese Herausforderung an - und meisterte sie. Dieses Buch ist ein entscheidender Baustein für ein spirituelles Erleben aus einem aufgeklärten Bewusstsein heraus. Es zeigt Wege, die ein mystisches Erkennen aus einer über- rationalen Klarheit ermöglichen. Ein maßgeblicher Beitrag, um das so weitsichtige Wort Karl Rahners zu bestätigen: Der Christ der Zukunft wird Mystiker sein - oder er wird nicht mehr sein.

Mystisches Erleben ist ein gesundes und natürliches Phänomen, das jedem Menschen in verschiedenen Lebenssituationen widerfahren kann. Albrecht hat in seiner bewußtseinspsychologischen Studie zwar nur Teilbereiche der Mystik untersucht, doch seine Arbeit bietet einen unvergleichlichen Einblick in die phänomenologische Struktur des „mystischen Bewußtseins“. Besonders die Erfahrung des „ekstatischen Bewußtseins“ und der unio mystica werden nur teilweise erfasst, dennoch ist der Erkenntniswert seiner Forschung bemerkenswert. Seit der Erstveröffentlichung von Psychologie des Mystischen Bewußtseins im Jahr 1976 und dem Folgeband Das Mystische Erkennen (1958) wurde seine Arbeit von namhaften Wissenschaftlern der interkulturellen Mystikforschung und bedeutenden Vertretern der spirituellen Theologie anerkannt. Die korrigierte Neuausgabe von Psychologie des Mystischen Bewußtseins und die erste englischsprachige Übersetzung Psychology of Mystical Consciousness (2019) machen Albrechts wegweisende Erkenntnisse über das Wesen des „mystischen Bewußtseins“ und die „mystische Relation“ als „Urphänomen“ der menschlichen Existenz nun weltweit für den wissenschaftlichen Diskurs zugänglich.