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Das kosten Mitgliedschaften in Deutschlands Bibliotheken

Bibliotheken sind zentrale Orte des kulturellen Lebens, die es Menschen ermöglichen, Bücher, Zeitschriften, digitale Medien und andere Ressourcen zu konsumieren, um zu lernen, sich zu unterhalten und ihre Horizonte zu erweitern. Das Beste daran: Die Nutzung der Bibliotheksangebote ist in der Regel ziemlich günstig. Wir haben in einer Untersuchung für euch herausgefunden, wie teuer die Bibliotheksausweise in den 20 größten Städten aktuell sind. Das Ergebnis: Durchschnittlich werden pro Jahr 23,65 Euro für Erwachsene fällig. Kinder und Jugendliche erhalten die Bibliotheksausweise oft sogar kostenlos!

Hamburger:innen zahlen am meisten für ihre Bibliotheken

Mit der Hamburger Bücherhallen-Karte haben Bürger:innen Zugang zu 33 Bibliotheken sowie den Bücherbussen in der Stadt. Dafür zahlen Hamburger:innen im deutschlandweiten Vergleich mit Abstand am meisten: 45 Euro kostet der Ausweis im Jahr für Erwachsene ab 27 Jahren, 18 Euro für Erwachsene zwischen 18 und 26 Jahre und 20 Euro für Schüler:innen, Auszubildende, Studierende und andere ermäßigungsberechtige Personen. Die Preise beziehen sich auf die Zahlung per Lastschrift – die Barzahlung ist bei nicht nicht-ermäßigten Tarifen nochmal fünf Euro teurer. 

Den zweiten Platz des Rankings teilen sich die Bibliotheken in Bonn, Bochum und Köln mit jährlichen Gebühren von 30 Euro für erwachsene Ausweisinhaber:innen. In Bochum und Köln gibt es wie in Hamburg einen ermäßigten Tarif für zehn bzw. 15 Euro – zusätzlich gibt es in Bochum für einige Personengruppen wie Schüler:innen, Studierende, Auszubildende oder Leistungsbeziehende einen kostenlosen Ausweis. In Bonn gibt es nur die Möglichkeit, mit dem Bonn-Ausweis eine Ermäßigung von 50 Prozent zu erhalten. Außerdem können Schüler:innen den Bibliotheksbestand kostenlos nutzen. 

Auf dem dritten Platz des Rankings befindet sich Bremen: In der Hansestadt kostet der Bibliotheksausweis 26 Euro im Jahr oder für Inhaber:innen des Bremen-Passes, bei Vorlage eines Rentenausweises oder für 18- bis 28-Jährige 16 Euro. Minderjährige, Schüler:innen, Auszubildende und Studierende der Hochschulen des Landes Bremen erhalten den Bibliotheksausweis kostenlos.  

In Berlin ist der Bibliotheksausweis am günstigsten

In der Hauptstadt ist der Bibliotheksausweis mit einer jährlichen Gebühr von zehn Euro am günstigsten – Studierende, Auszubildende oder Freiwilligendienstleistende zahlen nur die Hälfte. Minderjährige, Schüler:innen und Leistungsempfänger:innen müssen nichts bezahlen. Trotz der niedrigen Preise stehen den Berliner:innen mit Abstand die meisten Bibliotheken zur Auswahl: Mehr als 80 Einrichtungen zählt der Verbund der Öffentlichen Bibliotheken Berlin. 

Doppelt so teuer ist die Nutzung der Bibliotheken in acht Städten: Dresden, Duisburg, Düsseldorf, Frankfurt, Leipzig, München, Nürnberg und Stuttgart teilen sich den zweiten Platz der günstigsten Bibliotheksausweise mit einer Gebühr von 20 Euro im Jahr für Erwachsene.

Für folgende Personengruppen gibt es in den Städten Ermäßigungen:

  • In Dresden, Düsseldorf und Frankfurt erhalten Inhaber:innen des Dresden-Passes, des Düsselpasses oder des Frankfurt-Passes den Ausweis umsonst.
  • In Frankfurt bekommen darüber hinaus Mitarbeiter:innen der Einrichtungen, Nutzer:innen von Kooperationsbibliotheken, Jugendleiter:innen und Inhaber:innen der hessischen Ehrenamtscard sowie Geflüchtete und Asylbewerber:innen einen kostenlosen Bibliotheksausweis. 
  • In Duisburg zahlen Leistungsempfänger:innen nur die Hälfte.
  • In Leipzig erhalten Mitarbeitende in öffentlichen, gemeinnützigen oder privaten Einrichtungen, Mitglieder des Vereins zur Förderung der Leipziger Städtischen Bibliotheken e. V. und Beschäftigte der Stadt Leipzig (ausschließlich zur dienstlichen Nutzung) einen kostenfreien Benutzerausweis. 
  • In München zahlen Auszubildende, Renten-, Versorgungs-, Sozialhilfeempfänger:innen, Arbeitslose, Freiwilligendienstleistende sowie Schwerbehinderte mit einem Grad der Behinderung von wenigstens 50 Prozent die Hälfte.
  • Außerdem erhalten Kindertageseinrichtungen und Schulen in der Region München und Asylbewerber:innen einen kostenlosen Bibliotheksausweis in München.
  • In Nürnberg zahlen Schüler:innen, Studierende, Freiwilligendienstleistende sowie Inhaber:innen des Nürnberg-Passes oder der Bayerischen Ehrenamtskarte die Hälfte. 
  • In Stuttgart zahlen Inhaber:innen der Bonus-Card der Stadt ebenfalls die Hälfte. 

Oft kostenlose Angebote für Kinder und Jugendliche

Die Angebote für Ermäßigungen unterscheiden sich stark von Stadt zu Stadt, wie an den zuvor genannten Beispielen zu erkennen ist. In manchen Städten profitieren beispielsweise junge Erwachsene bis 27 Jahre von günstigeren Preisen. Aber auch Studierende, Auszubildende, Freiwilligendienstleistende oder Leistungsempfänger:innen dürfen oft weniger zahlen oder bekommen den Ausweis sogar entgeltfrei. Kinder und Jugendliche erhalten den Bibliotheksausweis in fast allen Städten kostenlos: Nur in Münster und Hamburg wird eine Gebühr von drei bzw. sechs Euro fällig. Kinder in Hamburg, deren Eltern Anspruch auf Sozialleistungen haben, bekommen die Bücherhallen-Karte kostenlos. Darüber hinaus gibt es in vielen Städten attraktive Familien- oder Partnerangebote.