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Vor mehr als zehn Jahren entdeckte die im waadtländischen Avenches lebende Autorin einen Artikel über Werner Renfer, einen früh verstorbenen Dichter aus dem Berner Jura, der sie nicht mehr losließ. Sie begann zu recherchieren, reiste in sein Heimatdorf Corgémont und nach St-Imier, wo er als Redaktor des „Journal du Jura bernois“ lebte. Renfer, der nach dem Abbruch seines Agronomiestudiums an die Seine geflüchtet war, erlebte eine kurze, glückliche Zeit mit Germaine Berthoud auf der Ile du Levant, bevor Armut sie zur Rückkehr in die Schweiz zwang. Dort schloss er sein Studium ab und schrieb weiter, während er versuchte, das Provinzleben zu meistern. In seiner Freizeit entstanden Gedichte, Erzählungen, Kolumnen und der Roman „Hannebarde“, die zu seinen Lebzeiten kaum Beachtung fanden. Heute gilt er als erster „homme de lettres“ des Juras. Die Autorin nähert sich behutsam dem Dichter und zeigt uns das Leben eines Außenseiters, der in der rauen Welt des Erguel-Tals das Universelle und Wunderbare sah, aber an Unverständnis und Einsamkeit starb. Mit mehreren Perspektiven und dem Beispiel des ersten brevetierten Schweizer Piloten Ernest Failloubaz reflektiert Barbara Traber über das Kleinliche und die intellektuelle Trägheit des Provinziellen. Ihre literarische Reportage wird dazu beitragen, Werner Renfer in der Deutschschweiz bekannt zu machen.
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Das Abenteuer Provinz, Barbara Traber
- Sprache
- Erscheinungsdatum
- 1999
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