Das Ende vom Lied?
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Es ist eine sehr österreichische Geschichte: Richard Picker, Jahrgang 1933, war mit Begeisterung bei der Hitlerjugend und fand später seinen Halt in der katholischen Kirche. Lange Jahre arbeitete er als Priester und Religionspädagoge, der aber als kritischer Geist viele Konflikte mit seinen jeweiligen Vorgesetzten auszutragen hatte. Gerade in persönlichen Konfliktsituationen mangelte es oft an der Unterstützung durch die Kirche, woran Picker beinahe seelisch zerbrochen wäre. Hilfe fand er in der Psychotherapie. Nach seinem Austritt und seiner Heirat 1970 machte er selbst eine entsprechende Ausbildung und wurde zu einem der renommiertesten Therapeuten in Österreich. Es ist eine spannende Lebensgeschichte, die einen sehr persönlichen Einblick gibt in das Aufwachsen unter dem Hitlerregime, der Arbeits- und Wirkungsweise der römisch-katholischen Kirche und das Leben als Therapeut, der da ist, um anderen Hilfestellung zu bieten. Bevor Richard Picker zu einem der renommiertesten Psychotherapeuten Österreichs wurde, „Die Atmosphäre der damaligen Wiener Kirche dampfte mir um Nase und Ohren. Das Zimmer des Herrn Regens war direkt aus dem Museum des 19. Jahrhunderts eingerichtet. Es lag gegenüber der amerikanischen Botschaft in der Boltzmanngasse. In den Gängen des Seminars roch man die typische Mischung aus Weihrauch, aus Kühle und aus dem Erdäpfelkeller. “Waren Sie in einem Knabenseminar?„ “Nein natürlich nicht!„ Sollte ich sagen, dass ich dafür ja drei Jahre in der Napola gewesen war und in einem Wiener Gymnasium und in Erdberg den Glauben durchgehalten hatte?“ (Richard Picker)
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