Die Heilige und ihr Narr
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Mit ihrem einzigen Roman „Die Heilige und ihr Narr“, verfasst zu Beginn des 20. Jahrhunderts, erlangte Agnes Günther einen herausragenden Erfolg. Das Buch wurde 1913 posthum veröffentlicht und auch verfilmt. Es beschreibt Glück und Elend der Fürstentochter Rosmarie in der Auseineindersetzung mit ihrer böswilligen Stiefmutter. Die Anzahl der Auflagen ist mittlerweile fast einzigartig. Diese überragende Popularität hat vor allem zwei Gründe: Entscheidend ist einerseits die sprachliche Schönheit des Romans. Die bildhaften Formulierungen der Autorin sind nach wie vor faszinierend. Andererseits ist Agnes Günthers erzählerische Kraft ausschlaggebend für den Erfolg. Sie lotet die Gefühlswelt ihrer vom Schicksal schwer getroffenen Hauptfigur in einzigartiger Tiefe aus und versetzt die Leser in Rosmaries geistige Welt. So wird es möglich, auch im eigenen Leid an deren innerer Stärke teilzuhaben. Denn in scheinbarer Hoffnungslosigkeit wächst sie über sich selbst hinaus und lernt, ihr Geschick zu tragen. Somit ist und bleibt die Lektüre des Buches ein ästhetisch und emotional besonderes Erlebnis.
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