Vierbergelauf
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Ein eigenartiges Gefühl überkommt den zum ersten Mal am Vierbergelauf Teilnehmenden, wenn er um Mitternacht vor den Toren der Magdalensbergkirche steht. Dunkel und friedlich erstreckt sich die Mittelkärntner Landschaft vor seinen Füßen, und etwas Urtümlich-Geheimnisvolles schwingt in die Stimmung der wartenden Menschen. Der Einzelne spürt förmlich die Jahrtausende Zivilisation überdauernden Zusammenhänge zwischen Flora, Fauna und der Rolle des Menschen; begreift, dass es mehr gibt zwischen Himmel und Erde als Arbeitsplatz, Familie, Wohnung oder die Auseinandersetzung um das tägliche Brot. Man befindet sich schlagartig nicht mehr im Alltag. Auf dem Helenenberg wurde Wacholder gebrochen und auf den Hut gesteckt; auf dem Ulrichsberg Epheu; auf dem Göseberg Fichtenreis, auf dem Gauerstall Buchsbaum. So bekränzt und grünumschattet, das Gesicht versteckt, bieten die Waller zuletzt ein seltsames Bild. Michael Guttenbrunner