Zwei Grüne Leben
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„Über Anfänge, Aufbau- und Wendezeiten, die Suche nach dem Neuen und die Überzeugung, dass die Welt ein besserer Ort sein kann, wenn man bereit ist, etwas zu riskieren." Die Wirtschaftswunderjahre waren geprägt vom Glauben an endloses Wachstum – auch und gerade in der Landwirtschaft. Heinrich Lunacek arbeitet sich ab den 1950er Jahren vom Praktikanten in Molkereien bis zum Generaldirektor der ÖRWZ (heute RWA, Raiffeisen Ware Austria) hoch. Seine Tochter Ulrike indes reist als junge Erwachsene durch Südamerika, taucht Ende der 1970er Jahre in die (entwicklungs-)politisch-feministische Aktivist: innenszene ein – und gerät mehr als einmal mit ihrem konservativ eingestellten Vater aneinander. Ulrike Lunacek erinnert sich: an ihren Vater, dessen Antrieb es war, „nie wieder hungern zu müssen“, an die Zeit mit den anderen „Milchkindern“, das alle-paar-Jahre-Umziehen, an ihre Mutter Elisabeth, die ihrem Vater den Rücken freihielt. Sie zeichnet ein einfühlsames, detailreiches Porträt ihres Vaters, spricht mit vielen Zeitzeug: innen und Wegbegleiter: innen und lässt so die Entwicklungen in der Agrar- und Landwirtschaft der Nachkriegszeit genauso Revue passieren wie ihren eigenen Weg, der sie 1995 zu den Grünen und in die Partei- und Parlamentspolitik führte. Nicht zuletzt geht Ulrike Lunacek auch der Frage nach, welche Positionen ihr Vater wohl heute angesichts der vielfältigen Krisen der Gegenwart vertreten würde.
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