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David Hockney (geboren 1937) gleicht einem Physiker: Mit Passion untersucht er die Extreme und geht dem Überdimensionierten, aber auch dem sehr Kleinen, kaum Handtellergroßen nach. Er hat wie kein Künstler der letzten Jahrzehnte riesige – 12 Meter breite! – Bilder gemalt und mit Hilfe seiner iPhones und iPads farbige Winz-Dingerchen gezeichnet, die wie wunderschöne Kleinstikonen aussehen. Seine Neugier auf die Welt, auf technologische Innovationen, aber auch auf die alten, in seinen Augen notwendigerweise immer wieder neu zu formulierenden, neu anzupackenden Probleme künstlerischer Darstellung hat er nie verloren; sie machen ihn bis heute zu einem wunderbar gescheiten, unterhaltsamen und oft sehr humorvollen Gesprächspartner. Das konnte Martin Gayford erfahren, der britische Kunstkritiker, der ihn über zehn Jahre lang regelmäßig in Nordengland aufgesucht hat, im alten Familiensitz der Hockneys in Yorkshire, wohin der Künstler nach fast lebenslanger Abwesenheit, nach Reisen um die halbe Welt und vor allem nach Kalifornien, nun zurückgekehrt ist. Die beiden reden, während sie im Atelier stehen oder die schöne Landschaft der Umgebung aufsuchen, über die verschiedenen Etappen im Leben von Hockney; Anekdoten werden ber ichtet, Geschichten über Freunde und Bekannte (Cartier-Bresson, Billy Wilder und andere) erzählt, und man erinnert sich all jener früheren Dichter und Künstler, die sich – vor längerer Zeit – auch schon denselben künstlerischen Problemen gestellt haben. Die Atmosphäre ist, man kann es nicht anders nennen, britisch-gepflegt: sehr entspannt, optimistisch, heiter, ironisch und immer inspirierend. So soll das Leben sein, so soll man arbeiten – das werden sich manche sagen, wenn sie dieses Buch wieder aus der Hand legen.