Angelo Soliman : ein Afrikaner in Wien
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Wirklich berühmt wurde Angelo Soliman (1721-1796) erst nach seinem Tod: als ausgestopfter „Wilder“, der in der kaiserlichen Naturaliensammlung ausgestellt war. Dabei ist seine Lebensgeschichte an sich faszinierend - es handelt sich um das geglückte Leben eines Migranten, der im Wien des 18. Jahrhunderts Karriere machte. Soliman war der erste nichteuropäische Zuwanderer in Wien, über dessen Leben genug überliefert ist, um ihn als Person zu erschließen. Um 1721 in der Sahelzone geboren, kam er als Sklave nach Sizilien und als Soldat in den Dienst von Fürst Lobkowitz und schließlich nach Wien, wo er beim Fürsten Liechtenstein bis zum Lehrer der Fürstenkinder aufstieg. Er war hochgebildet und als Freimaurer auch Logenbruder von Mozart. Nach orientalischem Geschmack gekleidet, ging er auch bei Hofe ein und aus und war Gesprächspartner von Joseph II. In diesem Buch machen sich renommierte Historiker und Wissenschaftler auf die Suche nach Angelo Soliman als Person und als Mensch im kulturellen Kontext seiner Zeit, und behandeln dabei Themen von Sklavenhandel über die aristokratische Mode der Kaffeemohren, die moralische Wende Aufklärung bis zu kulturellen und rassistischen Stereotypen.